Im Labyrinth der Gesundheits- und Ernährungsexperten geistern viele Irrlichter umher. Die meisten davon bieten Lösungen für allerlei Gesundheitsprobleme an. Leider ist ein Großteil davon nicht brauchbar: Jedes Blättchen hat seine eigene Diät.

Die meisten Informationen werden nicht aus der Motivation heraus verbreitet, den Menschen zu helfen. Das dürfte jedermann klar sei, denn vermeintliche gute Tipps steigern erstmal Reichweite und Auflage. Und auch wenn die Informationen gut gemeint sind, was für einige Quellen gewiss zutrifft, so ist es dennoch erstaunlich, dass die Qualität der Informationen sich mit der Zeit nicht verbessert.
Im Gegenteil: die Diät-Tipps gehen reihum.

Möglicherweise hat das damit zu tun, dass viele Menschen, die in der Gesundheitsbranche arbeiten, aus offensichtlichen Gründen ungerne zugeben, dass Ihre Ratschläge und Behandlungen sehr oft alles andere als hilfreich sind.

Wenn qualitativ gute und eindeutige empirische Untersuchungen zeigen, dass eine populäre Herangehensweise schlichtweg falsch ist, passiert etwas Interessantes: Statt das neue Wissen zu akzeptieren, es anzunehmen und umzusetzen wird stattdessen die Propaganda-Maschinerie angelassen und auf Vollgas betrieben. Never Change a winning cash cow. Der Sommer läuft auf Hochtouren, Diäten für die Bikini-Figur sind gefragt.

Immer wieder Jojo Effekt: Wieso ist es so schwer, das mühsam erreichte – meist „erhungerte“ – Wunschgewicht zu halten?

Was passiert bei einer einfachen Diät? Der Körper weiß nicht, dass die mangelnde Energiezufuhr absichtlich passiert, jede Kalorieneinschränkung wird als Hungersnot interpretiert. Vor diesem Hintergrund wird klar, dass schneller Gewichtsverlust ein sehr großer Stressor ist. Und der Rückfall nach erfolgreicher Gewichtsreduktion heißt neue Probleme mit neuen Symptomen. Aus dem geplanten Wohlfühlprogramm wird ein Schritt vor und zwei zurück. Das kann sehr belastend sein.

Wenn toxische, den Stoffwechsel belastende Substanzen aus den abbauenden Fettgeweben zu schnell in den Blutkreislauf gelangen (zum Beispiel durch stoffwechselaktivierende Diäten und Kuren) besteht die Gefahr, dass langfristig ein noch größerer Schaden verursacht wird. Und dieser wird dann noch schwerer zu beheben sein.

Stoffwechsel? Komplex.

Im suboptimalen Stoffwechsel liegen Ursache für eine ganze Reihe von Krankheiten und Beschwerden. Die große Herausforderung beim Lösen von Stoffwechselproblemen, ist die Komplexität des Prozesses: Es ist nicht einfach, es ist auch nicht kompliziert, es ist komplex. Komplex heißt, dass nicht alle Variablen und Wechselwirkungen bekannt sind: Einfach ein paar Regeln anwenden, herausfinden, was Du falsch machst, Medikamente und Ernährung und Bewegung anpassen, wiederholen, fertig! – So einfach ist es leider nicht. Wenn es so simpel wäre, wären wir alle gesund.

Stressreduktion ist immer ein Schlüssel zur Optimierung von Stoffwechselfunktionen und damit einer besseren Gesundheit. Viele Menschen leiden an Symptomen, die nicht linear zu beheben sind. Die Wechselwirkungen müssen genau beobachtet werden. So kann beispielsweise Schilddrüsenstimulation und Anregung des Energiestoffwechsels unter Umständen zu einem Teil des Problems werden und damit mehr Stress verursachen als reduzieren.

Nach jahrelangem Stress kann das Stoffwechselsystem instabil und empfindlich werden, die Folgen:

  • Chronische Entzündungen,
  • große Mengen an mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Gewebe,
  • geringe Glykogenspeicher-Kapazität,
  • ein überaktiviertes Nervensystem und
  • eine gestörte Blutzuckerregulation sowie
  • diverse hormonelle Dysfunktionen können gleichzeitig auftreten.

Menschen haben fast immer mehr als ein Problem gleichzeitig! Daher ist eine ganzheitliche Betrachtung der persönliche Umstände und Lebensweise dringend mit einzubeziehen. Dauerhaftes, stabiles Wohlbefinden (und eine schlanke Strandfigur) sind mit einer „Brigitte-Diät“ definitiv nicht möglich!

 

 

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