Vorab zu meiner Person: Ich heiße Marlin Hötting, bin 42 Jahre alt und arbeite als Steuerberater viel im Büro. Als Ausgleich treibe ich als Hobby Tanz-Turniersport. Grundsätzlich würde ich sagen, dass ich ganz fit und gesund bin. Wie das jedoch bei vielen Schreibtischtätern so ist, hab ich häufig Verspannungen im Schulterbereich und ab und zu zwickt es im unteren Rücken. Nix Schlimmes aber eben manchmal nervig. Der Tanzsport hilft mir ganz gut meinen Bewegungsmangel zu kompensieren. Durch einen Autounfall vor vielen Jahren wurde meine Halswirbelsäule geschädigt. Zum Glück kommen die Schmerzen nur selten durch, aber die Beweglichkeit im Schulter- Nackenbereich ist seit dem stark eingeschränkt. So kann ich meine Arme nicht senkrecht neben den Kopf heben. Man kann prima auch ohne diese Beweglichkeit durchs Leben kommen, aber es schränkt eben ein.

Als ich von Marc von dem Neuro Athletik Training gehört habe, war ich anfangs skeptisch – warum hat man davon noch nie was gehört? Auch die Übungen sind sehr außergewöhnlich und wirken anfangs fast etwas esoterisch auf mich. Doch damit hat es nichts zu tun! Marc kann die genauen Zusammenhänge und Wirkungsweisen der Übungen viel besser erklären als ich und daher beschränke ich mich hier auf meine Erfahrungen.

Mein Wunsch war es mich in meinem Körper noch wohler zu fühlen. Die kleinen Zwicker und Verspannungen los zu werden und mehr Beweglichkeit im Schulter-/ Nackenbereich zu bekommen. Einfach auch früher gegen Schmerzen vorgehen zu können. Ich fand die Idee total faszinierend, dass man sich selber mit einfachen Übungen helfen kann.

Der Kurs lief über 12 Wochen à 1,5 Stunden pro Woche (jeweils an einem Mittwoch). Marc geht hier sehr strukturiert vor und nimmt sich Zeit die Grundlagen gut und genau zu erläutern. Nach dem ersten Tag qualmt mir der Kopf – viele Informationen. Ich mache mich brav ran und absolviere täglich meine Übungen, die übrigens jede Woche variieren oder erweitern. Am ersten Tag brauche ich fast zwei Stunden? Das jeden Tag? Krieg ich nicht organisiert! Marc nimmt hier schnell den Druck und gibt nützliche Tipps wie man die Übungen auch im Alltag gut unter bekommt. Nach einer Woche brauche ich nur noch knapp 30 Minuten. Ich ertappe mich wie ich beim Autofahren Blickübungen mache (klappt im morgendlichen Stau super!) oder Kopf-Übungen beim Lesen auf der Arbeit. Das Positive ist, dass die Übungen sofort Wirkung zeigen! Nicht nach ner Woche oder drei Tagen – sofort! Nicht jede Wirkung ist positiv und so sortiere ich sie nach den „Guten“ und den „Schlechten“ – beide trainiere ich weiter, aber gucke das die Guten einfach mehr sind. Anfangs ist die Wirkung nur kurz zu spüren: Plötzlich kann ich Arme viel weiter heben als zuvor! Es fehlt noch was bis mein Arm das Ohr erreicht aber immerhin! Auch die Verspannungen im Schulterbereich melden sich in dieser Zeit nicht zurück. Doch die Wirkung „verfliegt“ anfangs schnell. Marc erklärt mir, dass ich etwas Geduld haben soll – der Körper gewöhnt sich gerade dran und muss noch „erzogen“ werden. Übrigens tun die Übungen nie weh oder sind super kompliziert… Selbst ich Schussel kann mir die Übungen schnell merken und nehme die nützliche Mappe, wo alle Übungen drin erklärt sind, nur noch sehr selten zur Hand.

Eine große Veränderung macht sich bei mir ab Woche 6 bemerkbar: Auch ohne Übung kann ich meine Arme viel besser und weiter bewegen. Die Wirkung bleibt! – ein Moment der mir nach fast 10 Jahren der Einschränkung richtig Glücksgefühle beschert! Ich beginne nun mein Aufwärmprogramm beim Tanzen durch gewisse „gute“ Drills zu ersetzen. Der Vorteil: mein Aufwärmtraining verkürzt sich von 45 Minuten auf gerade mal 25 Minuten. Zusammen mit meinem Trainer beginnen wir die Choreographien zu ändern, da ich nicht nur im Schulterbereich beweglicher bin. Mein Gleichgewichtssinn ist viel geschärfter. Drehungen, die ich bisher getrost mit meinem Alter als nicht machbar abgetan habe, sind plötzlich leicht zu bewältigen.

Die 12 Wochen sind dann doch schneller um als gedacht! Die Erfolge der anderen Teilnehmer beeindrucken mich, als wir am letzten Abend jeder von seinen Erfahrungen berichten. Das Schöne ist: egal wie alt oder jung, gesund oder teilweise schwer krank – die Erfolge sind bei jedem sichtbar und spürbar.

Was ist meine Bilanz nach 12 Wochen:

Ich fühle mich pudelwohl in meiner Haut! Verspannungen kann ich weitgehend vermeiden oder mit einfachen Übungen direkt bändigen. Mein Sehvermögen hat sich gebessert! Eigentlich sollte ich eine Lesebrille bekommen – ich merke aber, dass ich das Kleingedruckte wieder normal lesen kann. Für mich ist das schönste Gefühl die Beweglichkeit im Schulter-/ Nackenbereich! Ich wusste bis dahin nicht mehr, wie weit man seine Arme bewegen kann! Beim Tanzen macht sich der Unterschied deutlich bemerkbar: gerade bei den vielen Bewegungen, die den Gleichgewichtssinn und die Koordination vieler Muskelgruppen beanspruchen, merke ich eine deutliche Verbesserung der Bewegungsabläufe! Mein Trainer lobt die positiven Entwicklungen und als Krönung meiner langen tänzerischen Karriere schaffen wir es im April 2018 den Europameistertitel der Amateure zu ertanzen. Viel mehr als ich mir jemals erträumt habe.

Und die Zeit danach? Viele Übungen haben sich in meinen Alltag eingebettet und laufen schon fast automatisch ab. Ich mache die Übungen nicht jeden Tag, aber ich spüre wie mein Körper mir schnell ein positives Feedback gibt, wenn ich sie mache. Beim Tanzen sind die Übungen mittlerweile fester Bestandteil meines Trainings geworden und auch meine Tanzpartnerin hat diese übernommen.

Ich kann es kaum erwarten den Aufbaukurs zu besuchen!

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